Mary von Stuck und ihre Tochter Olga -

Olga Lindpaintner, Franz von Stuck, 1907, Foto: Nikolaus Steglich
Olga Lindpaintner, Franz von Stuck, 1907, Foto: Nikolaus Steglich

In der Zeit der Planung seiner Künstlervilla, 1897, heiratete Franz von Stuck die in Amerika geborene und früh verwitwete Mary Lindpaintner (geb. Hoose), die als eine der schönsten und meist bewunderten Frauen der Münchner Gesellschaft galt. Sie gehörte nicht nur zu Stucks bevorzugten Modellen, sondern war auch an der künstlerischen Produktion des Künstlerfürsten beteiligt. Stuck nutzte den besonderen Blick von Marys selbstentwickelten Porträtphotografien als Hilfsmittel bei der Ausführung seiner Gemälde. Ritzzeichnungen auf den vergrößerten Abzügen der Bilder belegen die Verwendung der Aufnahmen als Vorlage zur Übertragung auf die Leinwand.

Zu den gelungensten Photografien gehören auch die Porträts von Mary Stucks Tochter aus erster Ehe, Olga Lindpaintner, die Stuck 1907 vermutlich aus Anlass ihrer Verlobung malte. Da sie in ihrem Aussehen ihrer Mutter sehr ähnlich war, fand Stuck in ihr die jugendlichen Züge seiner Ehefrau Mary wieder.

Die Ausstellung zeigt Franz von Stucks Porträts seiner Ehefrau Mary und deren Tochter Olga aus dem Besitz des Museums Villa Stuck sowie eine Auswahl von Porträtphotografien, die von Mary von Stuck als Vorlagen für zahlreiche Gemälde und Pastelle angefertigt wurden. Diese gehören zu den seltenen und wichtigen Dokumenten der Wechselbeziehung zwischen Malerei und Photografie, die im 19. Jahrhundert die Kunst revolutionierte.